Digitale Berufe. 10 Berufsgruppen, die es 2004 noch nicht gab.

Digitale Berufe

Die Anfänge der Digitalisierung sind bis zum Beginn des 19. Jahrhundert zurückzuführen. Als sehr frühe Beispiele, bei denen bereits Universalcodes verwendet wurden, gelten: der Jacquardwebstuhl, die Brailleschrift und das Morsen. Der in den Kinderschuhen steckende digitale Wandel ging damals nur zaghaft voran. In den letzten Jahren hat die digitale Revolution enorm an Geschwindigkeit zugelegt. Unsere Welt ändert sich –und mit ihr unsere Berufe. In den vergangenen 15 Jahren sind etliche Jobs neu entstanden, vor allem digitale Berufe, die sich heute zunehmender Beliebtheit erfreuen.

1. Influencer

Immer öfter hört man von Influencern. Doch was genau machen sie eigentlich? Sie sind auf Social Media, wie Youtube oder Instagram, unterwegs und nutzen ihre Bekanntheit, um ihr Umfeld zu beeinflussen. Dafür gehen sie oft Kooperationen mit Unternehmen ein. Influencer werden gelegentlich belächelt. Etlichen gelingt es allerdings mit diesem “Beruf” ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

2. Social Media Manager

Mit der Geburtsstunde von Facebook im Jahr 2004 begann der Boom der Sozialen Medien. Twitter, TikTok, Snapchat und viele weitere zogen bald nach. Zu dieser Zeit ist im Bereich Online Marketing ein neues Jobprofil entstanden, der Social Media Manager. Dieser kümmert sich um die Botschaften und Inhalte eines Unternehmens in den Sozialen Medien.

3. Digitaler Bestatter

War das Erbe vor Jahrzehnten noch materieller Natur, so hinterlassen Verstorbene mittlerweile auch einen digitalen Nachlass. Zum Beispiel: Profile in Sozialen Medien, Fotos und Dateien in Clouds und Online Banking Accounts. Um dieses Onlineerbe kümmern sich digitale Bestattungsunternehmen.

4. CRM Manager

Im Zuge der Digitalisierung haben sich auch die Kundenbeziehungen gewandelt. Große, aber auch kleine Unternehmen, setzen beim Customer Relationship Management oft auf Softwarelösungen, die die Daten der Kunden und Informationen für die Kommunikation enthalten. CRM-Manager analysieren das Kundenverhalten, um Beziehungen zu diesen aufzubauen und zu pflegen.

5. Big Data Engineer

Die Möglichkeiten Daten speichern zu können haben sich in den letzten Jahren elementar verbessert. In vielen Firmen haben sich bereits umfangreiche Datenströme entwickelt. Big Data Engineers kümmern sich um deren Auswertung, damit Unternehmen die Daten gewinnbringend nutzen können.

6. Machine Learning Scientist

Künstliche Intelligenzen lernen anhand von Beispielen und können diese nach Beendigung der Lernphase verallgemeinern. Wenn „Wissen“ mittels Algorithmen künstlich aus Erfahrungen generiert wird, spricht man von maschinellem Lernen. Machine Learning Scientists sind für die Entwicklung solcher lernenden Systeme zuständig.

7. Cloud Architect

Dank Laptops, Tablets und Smartphones haben Mobilität und Flexibilität Einzug in den Arbeitsalltag gehalten. Cloud-Strategien, die ein dezentrales Speichern und Zugreifen auf Firmendaten ermöglichen, werden nicht nur immer wichtiger, sondern auch zunehmend komplexer. Cloud Architects sind für den Aufbau eines sicheren und anpassbaren Firmennetzwerks verantwortlich.

8. App-Entwickler für iOS und Android

Der große Durchbruch der Smartphones begann mit der Einführung des ersten iPhones im Jahr 2007. Jetzt, einige Jahre später, können sich nur mehr die Wenigsten ein Leben ohne Smartphone oder Tablet vorstellen. Da die Nutzung von Apps sich großer Beliebtheit erfreut und in Zukunft stetig zunehmen wird, sind digitale Berufe wie App-Entwickler oder Web-Developer mit Kenntnissen der mobilen Betriebssysteme, wie iOS und Android, äußerst gefragt.

9. Blockchain Developer

Erschienen ist der Bitcoin bereits 2009. Im Jahr 2017 hat die Kryptowährung einen rasanten Aufstieg erfahren, sodass „Cryptocurrencies“ seitdem jedem ein Begriff sind. Digitale Währungen wie Bitcoin, Ethereum und Ripple basieren auf kryptographischen Werkzeugen, wie der Blockchain und werden von spezialisierten Blockchain Developern entwickelt. Derzeit ist der Hype um Kryptowährungen abgeflacht. Die Entwicklung ist aber noch lange nicht vorbei. Neue, auf der Blockchain basierende Währungen, wie Libra von Facebook, stehen bereits in den Startlöchern.

10. Software-Entwickler für Fahrassistenzsysteme

Weniger komplexe Fahrassistenzsysteme, wie Geschwindigkeitsregelanlagen, gibt es schon seit einiger Zeit. Der Trend geht jedoch in Richtung hochautomatisiertes Fahren. Dafür ist immer aufwendiger werdende Software in modernen Fahrzeugen nötig. Entwickler für Fahrassistenzsysteme entwickeln und testen innovative Softwarelösungen. Sie sind Wegbereiter für die Zukunft des autonomen Fahrens.

Experten im Bereich Digitalisierung gehen davon aus, dass sich in den kommenden 10 Jahren mehr verändern, als in den letzten 250 Jahren. Sie wollen mehr über dieses und andere spannende Themen erfahren? Dann melden Sie sich einfach zu unserem Newsletter an oder besuchen Sie eine unserer Tagungen.

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Ausgewählte Erkenntnisse des Wiener Kongresses „Digitalisierung und Wirtschaft 4.0

Digitalisierung

Schon heute ist die Digitalisierung keine Zukunftsmusik mehr. Der digitale Wandel ist in vollem Gange und wir befinden uns bereits mitten in ihm. Unsere Welt wandelt sich in einer enormen Geschwindigkeit. Um mit dem Tempo Schritt halten zu können, ist es wichtig sich schon heute mit den Themen von morgen zu beschäftigen! Der Wiener Kongress zur Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 nimmt sich dem Thema an. Wir waren dort zu Besuch.

Die Welt der Digitalisierung

Die Tatsache, dass ein digitaler Wandel stattfindet, ist nicht von der Hand zu weisen. Doch was passiert gerade und welche Entwicklungen zeichnen sich für die Zukunft ab? Darüber wurde Mitte Mai beim Wiener Kongress zur Digitalisierung und Wirtschaft 4.0  gesprochen. Bei dieser Veranstaltung gaben zahlreiche Experten großer Unternehmen und Branchen-Vorreiter ihre individuellen Einschätzungen, Erfahrungen und Perspektiven zum Besten.

Mag. Martina Saller, MSc von Microsoft konnte in ihrem Vortrag beim kürzlich stattgefundenen Kongress über vielschichtige Aspekte rund um die Digitalisierung aufklären:

Wir leben in einer Zeit, in der sich sehr viel ändert. Welche Perspektive bezüglich der Digitalisierung eingenommen wird, hängt vom jeweiligen Standpunkt ab. Im amerikanischen Silicon Valley, einem der bedeutendsten Standorte der IT- und Hightech-Industrie, spielt der Begriff der digitalen Transformation keine nennenswerte Rolle. Die dort ansässigen Unternehmen befinden sich direkt am Puls der Zeit und versuchen, mit neuen, innovativen Produkten und Dienstleistungen, den Weltmarkt zu erobern. Anders stellt sich die Situation für viele europäische Unternehmen dar. Eine große Anzahl an heimischen Unternehmen befindet sich relativ am Anfang des digitalen Wandels, verwaltet lediglich den Status quo und hat die Chancen unseres von Innovationen getriebenen Zeitalters noch nicht erkannt.

Weitere Entwicklungen

Doch die Zukunft lässt sich nicht aufhalten! In den nächsten 10 Jahren wird ein noch eindrucksvollerer Wandel erwartet, als wir ihn in den letzten 250 Jahren beobachten konnten. In einer Welt voller neuer und spannender Möglichkeiten stellt sich die Frage, welchen Weg in die Zukunft man einschlagen möchte. Fest steht, dass man sich unter den stetig verändernden Rahmenbedingungen vom Gewohnten frei machen soll, um digitales Neuland erschließen zu können. Dass es auch anders geht, hat Ing. Mag. (FH) Gerhard Resch, METAFLEX Kanttechnik GmbH und nuIT GmbH in seinem Vortrag aufgezeigt. Er hat in einer traditionellen, handwerklich geprägten Branche, innovative Ideen umgesetzt und erhält mittlerweile Anfragen aus aller Welt.

In der Digitalisierung steckt ein enormes Potential. Die Sorge, was das Ungewisse der kommenden Jahre bringen wird, ist allgegenwertig. Ein Großteil der Menschen, die sich noch nicht mit einem Thema beschäftigt haben, hat bezüglich der Digitalisierung gemischte Gefühle. An dieser Stelle ist es wichtig sich mit der Technologie vertraut zu machen, denn Wissen nimmt Angst. Darüber hinaus ist es auch die Verantwortung der Führungskräfte ihren Mitarbeitern die Angst zu nehmen.

Arbeitsplätze in Zeiten der digitalen Transformation

Gelegentlich hört man Gerüchte, dass durch die Digitalisierung Arbeitsplätze verloren gehen. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass sich Berufsbilder im Laufe der Zeit ändern. Deshalb liegt die Frage nahe, liegt es tatsächlich an der digitalen Transformation, dass Arbeitsplätze immer weniger werden? Könnte man Roboter und Computer für das Wegfallen von Arbeitsplätzen verantwortlich machen, wäre die Situation klar. Doch so einfach ist es nicht. Durch den digitalen Wandel entstehen auch zahlreiche neue Jobs, u.a. im IT-Bereich, sowie veränderte Job-Profile. Für Manager ist es deshalb von besonderer Wichtigkeit, ihre Unternehmen auf die Zukunft auszurichten.

Die Digitalisierung kann auch neue, bislang ungeahnte Chancen mit sich bringen. Egal ob im Einzelhandel, im Gesundheitsbereich oder der Automobilbranche – neue Errungenschaften öffnen Türen! Das moderne Auto besteht mittlerweile aus einer großen Menge an Technologie. Von Sensoren, die den Reifendruck messen, bis hin zu Fahrassistenzsystemen. Um diese Technologie und die zahlreich benötigten Einzelteile bereitstellen zu können, sind in den vergangenen Jahren viele neue Zulieferer und Start-ups entstanden und mit ihnen auch Arbeitsplätze.

Digitalisierung als Treiber der Controlling-Transformation

Stefan Spieler von Camelot Management Consultants AG spricht über die weitreichenden Auswirkungen der digitalen Transformation auf das Controlling.

Das Potential, dass die Digitalisierung im Bereich des Controlling mit sich bringt, ist gewaltig. Bislang finden Künstliche Intelligenz und Big Data in diesem Bereich noch keine flächendeckende Verbreitung. Es ist allerdings davon auszugehen, dass der Wandel schnell voran geht und eine Änderung des Rollenverständnisses des Controllings notwendig ist.

Die Aufbereitung immer größer werdender Datenmengen auf die althergebrachte Art und Weise erfordert viel Zeit, um aus der Datenflut Relevantes auszuwählen.  Neue Lösungsansätze wie KI bieten in diesem Bereich eine große Chance. Die Mitarbeiter könnten in Zukunft von Datenerfassern zu Datenanalysten werden.

Im Zuge des Vortrags werden der KORPIS-Ansatz (Kultur, Organisation, Rollenverständnis, Prozesse, Inhalte und Systeme), der bei der Strukturierung der Transformation unterstützen kann, und eine aktuelle Studie vorgestellt.

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