Ein Rückblick auf den Mai-Termin 2019 der Tagung Künstliche Intelligenz im Finanz- und Rechnungswesen sowie im Controlling

Künstliche Intelligenz im Finanz- und Rechnungswesen

Von 22. Mai bis 24. Mai fand der diesjährige Akademie3 Kongress zum Thema Künstliche Intelligenz im Finanz- und Rechnungswesen sowie im Controlling statt. Drei Tage lang wurden die derzeitigen Entwicklungen in diesem Bereich erörtert. Auch einen Ausblick auf künftige Veränderungen hat es gegeben. Renommierte Experten zeigten anhand einiger Beispiele, welche Fortschritte die Künstliche Intelligenz in ihrer Branche mit sich bringt. Wir waren auch vor Ort und wollen diesen kurz zusammenfassen:

Ein spannender Tag beginnt

Pünktlich um 9:00 Uhr beginnt der dritte Kongresstag mit einem Vortrag zur Künstlichen Intelligenz in der Praxis. Die Anwendungsfelder der KI werden darin vorgestellt. Etwa das Erkennen von Anomalien im Zahlungsverkehr oder das Auslesen und Bewerten von Verträgen. Auch die Vorstellung von Robotic Process Automation mit der Übernahme von Routineaufgaben durch KI ist Thema. Vortragender ist Bernhard Niedermayer von Catalyst, Leiter des Geschäftssegment Emerging Technologies. Auch für Entwicklungen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Machine Learning, Big Data Analytics, Augmented Reality, Internet der Dinge und Blockchain ist er zuständig.

Nach einer halbstündigen Pause – mit Brötchen und Mehlspeisen – geht es mit dem zweiten Vortrag los. Marina Kern, B.Sc. und Mag. Reinhard Taucher von SAP stellen dabei das neue Programm S/4HANA vor. Sie erläutern, wie Unternehmen maschinelles Lernen in die Unternehmensabläufe integrieren und nutzen können. Ein Beispielvideo zeigt zudem, wie das Programm die Abläufe vereinfacht und welche Vorteile der Anwender durch das Programm erhält.

Networking inklusive

Im Anschluss an den Vortrag findet die Mittagspause statt. Im Speisesaal des Bürogebäudes kann man zwischen verschiedenen Speisen wählen. Die Mittagspause stellt auch eine gute Gelegenheit dar, um sich mit anderen Teilnehmern des Kongresses auszutauschen.

Den nächsten Programmpunkt hält Dominique Ray von Grant Thornton ab. Er ist Wirtschaftsprüfer von Banken und Finanzintermediär. Sein Fokus liegt auf der Digitalisierung des Audits und der internen Revision. Der Vortrag zeigt auf, wie in Echtzeit Prüfstandards automatisiert und für die interne Revision relevante Parameter überwacht werden können. Auch, wie ein digitales Konzept die Bereiche Finanz, Audit und Internat Audit verbessern kann und wo die Grenzen der digitalen Anwendung liegen, wird erläutert. Anhand von verständlichen, praktischen Beispielen wird ein komplexer Bereich für alle Teilnehmer sehr gut erklärt.

Um die immer größer werdenden Datenmengen, die es zu untersuchen gilt, geht es im Vortrag von Dr. Christian Kurz und DI Alexander Schneider, B.Sc. Beide Speaker sind bei PwC tätig. Dr. Kurz ist Senior Manager im Bereich Forensic Services. Zudem ist er auf Computer Forensics, Electronic Discovery, Cyber Forensics und Data Analytics spezialisiert. DI Schneider, B.Sc. ist Senior Associate im Bereich Forensic Services. Seine Spezialgebiete liegen bei den Themen Digitale Forensik, eDiscovery und Security Awareness. Ihr Vortrag dreht sich um die spannende Frage, wie man mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz unstrukturierte Datenmengen untersuchen kann. Da die manuelle Bearbeitung dieser großen Datenmengen nicht mehr möglich ist, stellen sie die Software „Brainspace“ vor. Diese ermöglicht es, unstrukturierte Daten (z.B. E-Mails, Office Dokumente oder Inhalte von Smartphones) effizient zu filtern und zu untersuchen.

Zahlreiche renommierte Speaker teilen ihr Expertenwissen

Den Abschluss bildet ein Vortrag zur Betrugserkennung anhand von Advanced Analytics. Er soll die strategische Zielsetzung und den analytischen Ansatz von Betrugserkennung (Fraud Detection) vermitteln. Dieser findet unter anderem auch beim österreichischen Bundesministerium für Finanzen Anwendung. Das Ziel besteht darin, Daten durch innovative Methoden (u.a. Predictive Analytics) zu analysieren. In weiterer Folge soll über deren Muster bzw. Datencharakteristik auf Unregelmäßigkeiten und mögliche Betrugsfälle geschlossen werden. Martin Setnicka, Ph.D. ist ehemaliger Leiter des Predictive Analytics Competence Center des österreichischen Bundesministeriums für Finanzen und Vortragender dieses Programmpunktes.

Ein sehr interessanter Kongresstag geht zu Ende. Anschließend lässt man mit anderen Teilnehmern den Tag Revue passieren und tauscht sich über das neu Gelernte aus.

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Digitalisierung – unsere Top 5 Begriffe, die jeder kennen sollte!

Digitalisierung

Intelligente Haushaltsgeräte, E-Banking, selbstfahrende Autos – der digitale Fortschritt nimmt immer mehr Bereiche ein. Sowohl im Alltag als auch in der Arbeitswelt. Tagtäglich werden wir deswegen mit neuen Begrifflichkeiten und Komplexitäten konfrontiert, die wir erst mal verstehen und verinnerlichen müssen. Damit das gelingt, erklären wir in diesem Artikel die wichtigsten Begriffe, die im Zusammenhang mit der Digitalisierung immer wieder auftauchen und die jeder kennen sollte.

Wirtschaft 4.0 bzw. Industrie 4.0

„Wirtschaft 4.0“ oder „Industrie 4.0“ beschreibt die vierte Stufe der industriellen Revolution. Nach der Mechanisierung, der Elektrifizierung und der Automatisierung folgt nun die Digitalisierung. Durch eine stärkere Vernetzung aller Maschinen und Geräte eines Unternehmens bzw. sogar über Unternehmensgrenzen hinaus sollen Prozesse vereinfacht und optimiert werden. Ziel dabei ist es, die Wertschöpfungskette zu optimieren. Jedoch verändert sich nicht nur die Makro- sondern auch die Mikroperspektive.

Digital Workspace

Ein digitaler Arbeitsplatz ist das digitale Äquivalent zu einem physischen Arbeitsplatz. Die digitale Form ermöglicht es dem Menschen, jederzeit und von überall auf seinen Arbeitsplatz zugreifen zu können. Der Arbeitsbereich wird dadurch nicht limitiert und der Austausch von Informationen erleichtert. Die Vernetzung mit Menschen über weite Distanzen wird dadurch ermöglicht und eine kollaborative Arbeit angeregt. Für Routineaufgaben stehen uns zudem immer mehr technologische Gehilfen zur Verfügung:

Robot Process Automation (RPA)

Die fortlaufende Entwicklung der Robotertechnik macht es heutzutage möglich, dass Roboter nicht mehr nur mechanische Aufgaben übernehmen können: Roboter unterstützen heutzutage auch viele administrative Tätigkeiten. In diesem speziellen Bereich spricht man dann von Robotic Process Automation (RPA). Unter RPA versteht man eine robotergesteuerte Prozessoptimierung: Nicht der Mensch steuert diese Optimierungen, die Aufgabe des Menschen übernehmen bei diesem Prozess Bots. Diese Systeme übernehmen Routineaufgaben und unterstützen dadurch den Menschen. In diesem Zusammenhang fällt auch gerne der Begriff „Cognitive Computing“.

Cognitive Computing

Unter Cognitiv Computing (CC) versteht man Computermodelle oder Computersysteme, die Technologien der künstlichen Intelligenz (KI) nutzen, um menschliche Lern- und Denkprozesse zu simulieren. Es wird versucht, menschliche Denkprozesse nachzuvollziehen. CC ist in der Lage, Muster zu erkennen und das Erlernte bei zukünftigen Entscheidungen einzusetzen. Durch Erfahrung und die gesammelten Daten lernt das System, selbstständig Problemlösungen zu finden. Ein genauer Ablauf muss nicht mehr vom Menschen einprogrammiert werden. Denn die Strategien werden durch die Analyse der Daten erstellt. Selbstlernende Systeme können zudem mit ihrem Umfeld in Echtzeit kommunizieren. Bezüglich der Fülle an Daten gibt es noch einen letzten, wichtigen Begriff, dem praktisch niemand mehr entkommt:

Blockchain

Die Technologie ist vor allem in Verbindung mit der Kryptowährung „Bitcoin“ vielen zumindest schon einmal untergekommen. Eine Blockchain ist eine kontinuierlich erweiterbare Kette von Blöcken („Blockchain“ = „Blockkette“), die eine Fülle von Datensätzen enthält. Neue Blöcke werden chronologisch an einem Ende der Kette angehängt. Jeder Computer des Netzwerkes kann die Daten verwalten und auf jedem Rechner landet eine Kopie der verschlüsselten Daten. Daher ist eine Fälschung oder gar Löschung der Daten de facto nicht mehr möglich.

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