Entwicklung von Kaufprozessen – Stationärer Handel & E-Commerce

E-Commerce

Die Digitalisierung bringt für den Handel fundamentale Änderungen mit sich. Der Digitale Wandel hat Auswirkungen auf den Kaufprozess der Kunden. Was für den Handel seit Jahrzehnten Gültigkeit hatte, wurde durch die Digitalisierung verändert. Beinahe jeder hat heute durch das Internet uneingeschränkten Zugang zu allen Informationen.

Das bringt eine Verschiebung der Entscheidungsinstanzen mit sich und neue Akteure treten im Kaufprozess auf. Durch E-Commerce kam es zu einem Paradigmenwechsel im Handel. Weitere Entwicklungsstufen gehen von mobilen Endgeräten (Smartphone, Tablet) aus, die sich über das Serviceangebot von mobilen Endgeräten (Apps, Abos etc.) auswirken.

Vom Handel 1.0 zum Handel 2.0

Der traditionelle Kaufprozess sah früher, einfach gesagt, wie folgt aus: Nach einem Kaufimpuls – Idee, Bedarf – machte man sich eine Notiz (z.B. Einkaufsliste). Mit der Fahrt oder dem Gang zum Händler seiner Wahl und der Auswahl des gewünschten Produktes wurde der Kaufprozess abgeschlossen.

Beim Kaufprozess im Handel 1.0 lag die Entscheidungshilfe, wie auch die Beratungskompetenz, beim Händler. Dies hat sich im Zeitalter des E-Commerce geändert. Es gibt eine große Anzahl von Auswahl- und Entscheidungshilfen: Homepages der Hersteller, Testberichte im Internet, Vergleichs- und Preisportale bis hin zu Erfahrungsberichten in den Sozialen Medien.

Mit E-Commerce tritt die Produktauswahl vor die Händlerauswahl. Als Entscheidungshelfer treten Vermittler, wie z.B. Google oder Amazon, auf. Doch auch im Zeitalter des Onlineshoppings kommt nach dem Kaufimpuls erst eine Wartefrist. Vor dem Kauf wird erst im Internet, auf Rechnern im Büro oder am privaten, recherchiert. Es werden Erfahrungsberichte gelesen oder die günstigsten Preise für das gewünschte Produkt gesucht.

Mobile Endgeräte im Kaufprozess

Mobile Endgeräte bringen ein neues Momentum in den Kaufprozess ein. Der Kaufprozess rückt zeitlich zum Impuls vor, da mobile Endgeräte die Wartefrist auf den Kauf verkürzen und das Recherchieren jederzeit ermöglichen. Mit dem Smartphone oder Tablet ist es jederzeit und quasi von jedem Ort aus möglich Erfahrungswerte zu Produkten einzuholen. Spontankäufe nehmen durch den Wegfall der zeitlichen Verzögerung zu – geplante Käufe hingegen ab. Durch innovative Shopping-Apps wird die Anzahl der Händler minimiert. Der Kaufprozess verlässt das eigene Ökosystem nicht mehr, was wiederum Mitbewerber ausschließt.

Services zur Bindung der Kunden

Eine interessante Ausprägung im E-Commerce sind Services, wie Abo-Modelle – z.B. Amazon Prime, Vorteilskarten – die es schaffen, den Wettbewerb teilweise auszuschalten. Den Wettbewerb wirklich auf Distanz halten können sie im Kontext der Veränderung des Kaufprozesses vor allem im Fulfillment. Eine aktuelle Studie zeigt, dass nur noch 1% der Amazon-Prime Kunden bei anderen Händlern vergleichen.

Zum Beispiel das Konzept von Amazon-Prime: Gegen eine Jahresgebühr entfallen die Versandkosten. Eine sehr schnelle Lieferung wird garantiert. Der Service bietet noch weitere Vorteile, wie etwa der Zugang zum Streaming-Angebot.

Service-Angebote in diesem Bereich schalten den Wettbewerb praktisch komplett aus. Grundsätzlich stellt das eine Rückkehr zum Handel 1.0 dar, jedoch in einer monopolistischen Ausprägung, da die Auswahl der Anbieter praktisch entfällt.

Shopping-Devices zur Bindung der Kunden

Amazon experimentiert bereits seit längerem mit verschiedenen Shopping-Devices. Erst kam Amazon-Dash als Shopping-Stick. Ein Druck auf den Knopf des Sticks reicht aus, um ein Produkt zu bestellen. Später kam Amazon-Echo, ein sprachgesteuerter Shopping-Assistent. Durch den Dash-Button oder Alexa rückt der Produktkauf noch näher an den Kaufimpuls. Ein weiterer Vorteil solcher Shopping-Devices für den Händler ist, dass dadurch die Recherche des Kunden wegfällt. Der Kunde bleibt bei einem ihm bekannten Produkt und vergewissert sich nicht, ob das Produkt bei anderen Anbietern günstiger wäre.

Fazit

Die Digitalisierung brachte mit dem anfänglichen Paradigmenwechsel, Tausch von Händler- und Produktauswahl, weitere Entwicklungsstufe im Kaufprozess mit sich. Mobile Endgeräte verkürzen die Wartefrist bis zum Kauf und die nachfolgenden Entwicklungen schalten den Wettbewerb immer mehr aus. Der Produktkauf rückt immer mehr an den Kaufimpuls heran. Auch die Akteure im Kaufprozess haben sich verändert. Der Händler ist nicht mehr die erste Ansprechperson bei der Produktauswahl.

Es sind Erfahrungsberichte aus dem Internet und Vergleichsportale, die dem Kunden die Entscheidung vereinfachen.

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Der Einfluss der Digitalisierung auf Reisen

Digitalisierung auf Reisen

Auf der Couch das Internet nach Urlaubsangeboten durchforsten. Mit dem Smartphone die Urlaubsfotos auf Ibiza posten. Oder nach Sightseeingtipps für den nächsten Urlaub googeln: Für Urlauber werden Tablet und Smartphone immer wichtiger. Egal, ob bei der Suche nach Urlaubsangeboten, bei der Reisebuchung oder dem Festhalten von unvergesslichen Urlaubsmomenten: Die Digitalisierung hält auf Reisen immer öfter Einzug. Darauf muss sich nun auch die Tourismusbranche einstellen.

Roaming ändert die Spielregeln für den Toursimus

Wie kann man Urlaubern noch mehr Service bieten? Welche Wünsche haben sie? Diese Fragen werden in der Tourismusbranche diskutiert. Denn der Umbruch trifft fast alle Bereiche des Reisens. Von der Buchung über die Reiseplanung, bis zu Aktionen am Urlaubsort. Der gute alte Reiseführer in Buchform und die dazugehörige Landkarte haben schon lange ausgedient. Spätestens seit der massiven Reduzierung der Roamingkosten setzen die Urlauber und Urlauberinnen vermehrt auf Apps und das Internet. So wollen sie die besten Tipps für ihre Reise auch am Urlaubsort erhalten.

Reiseführer und Hotelkataloge haben ausgedient

Hotelkataloge liegen ebenfalls nicht mehr im Trend. Die durchschnittlichen Urlauber und Urlauberinnen durchstöbern das Internet nach Reiseschnäppchen. Dabei landen sie oft bei Vergleichsportalen. Die verschiedenen Angebote der Reiseveranstalter werden dort übersichtlich aufgelistet. Die meisten Portale haben auch ihre eigene App. So können sie sofort eine Mitteilung schicken, sobald ein neues Angebot hereingekommen ist, was den persönlichen Interessen entspricht.

Nun möchte auch Google den Reisemarkt aufmischen. Mit “Reiseziele auf Google” sollen künftig Destinationen mit diversen Hotel- und Fluginformationen angeboten werden. Zusätzlich kann nach kulturellem Angebot, sehenswerter Architektur oder Ausflugszielen in der Natur gefiltert werden. Die Urlaubsangebote können dann ganz einfach per Link gebucht werden.

Reisen werden digitaler

Die Hotelsuche und die anschließende Buchung erfolgen per Tablet, Flugtickets erhält man innerhalb von Sekunden per Mail zugeschickt. Der Check-in am Flughafen und im Urlaubshotel erfolgt mittels Smartphone. Letzteres dient auch gleich als Zimmerschlüssel. Dies sind nur einige Bespiele, wie das Reisen in den letzten Jahren zunehmend digitaler wurde. Die nächsten Neuerungen stehen schon in den Startlöchern. So können etwa Big Data-Analysen helfen, den Familienurlaub genau auf die Wünsche und Bedürfnisse der Familie zuzuschneiden.

Urlauber können mittels Virtual Reality (VR)-Brille schon vor der Reise ihr Hotel in Dubai erkunden, die Sehenswürdigkeiten in London besuchen oder in die Unterwasserwelt der Karibik eintauchen. VR kann physische Reiseziele virtuell nachbilden. So wird es in Zukunft auch möglich sein, Orte zu besuchen, die heute nicht mehr existieren oder eine virtuelle Reise zu Phantasieorten zu unternehmen. Man könnte antike Städte besuchen, den Mars erkunden oder gar auf eine Dinosauriersafari gehen. Reiseexperten sehen hier großes Potenzial für die Reisebranche und für Urlauber.

Anforderungen an die Reisebranche

Der Onlineauftritt von Hotels oder Reiseveranstaltern wird zunehmend wichtiger. Die Vermarktung über Soziale Medien oder die Kooperation mit Vergleichsportalen sind nur einige Änderungen, die Reiseveranstalter und Beherbergungsbetriebe vor Herausforderungen stellt. In das digitale Angebot, das über den einfachen Werbeauftritt hinausgeht, muss man investieren. Um Kunden abholen und sie für eine Reise motivieren zu können, werden diese Neuerungen nötig sein.

Vorteile für die Urlauber

Die Digitalisierung bietet viele Vorteile für die Reisenden. Denn man kann bequem von zu Hause Hotels suchen, Reisen buchen oder sich Informationen zum Urlaubsort zukommen lassen. Auch Hotelbewertungen können vor einer Entscheidung zu Rate gezogen und Fotos auf Sozialen Medien inspiziert werden. Für die Urlauber wird es so einfacher, sich ihre speziellen Urlaubswünsche zu erfüllen. Doch Virtual Reality wird diese Möglichkeit in Zukunft noch einmal einen großen Schritt nach vorne bringen. Wo die Digitalisierung sonst noch überall durchdringt, können Sie hier sowie hier nachlesen.

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