Nachhaltigkeitsberichterstattung
Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen im Finanz- und Rechnungswesen
Nachhaltigkeit verändert die Unternehmenswelt. Was bedeutet diese Entwicklung für das Finanz- und Rechnungswesen?
Co-Construction: Standards der Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß EFRAG, GRI und ISSB
Matthias Hrinkow
Berichterstattung nach der Taxonomie-VO: Rückblick und Ausblick
Von der reaktiven Nachhaltigkeitsberichterstattung zu einem aktiven Nachhaltigkeitsmanagementsystem
EU Taxonomie und CSRD - Impulse für nachhaltiges Wachstum?
Wieland Group
Von der nichtfinanziellen Berichterstattung zur Europäischen Nachhaltigkeitsberichterstattung – die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Wirtschaftsuniversität Wien
Konnektivität – auf dem Weg zum Integrated Reporting
Der Nachhaltigkeitsbericht als Spiegel der Integration – Erster GRI-Report des neuen Gemeinschaftsunternehmens ams OSRAM
Ausgewählte Praxisfragen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung
Ausweitung der CSR-Berichtspflicht – Ein Erfahrungsbericht aus der Unternehmenspraxis und interne Auswirkungen
Die neuen EFRAG-Standards – Überblick und ausgewählte Praxisfragen
Matthias Hrinkow
Klimaberichterstattung - relevante Standards, Herausforderungen und Ausblick
Entwicklung der Nachhaltigkeit für ein börsenkotiertes Unternehmen
Nachhaltigkeitsrelevante Bezugspunkte im externen Rechnungswesen
Tanja Schuschnig
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Herausforderungen bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung in einem Industrieunternehmen
EFRAG-Nachhaltigkeitsstandards der EU: Chancen und Herausforderung für KMU
Green Asset Ratio – Auftakt zu neuen KPIs in der Nachhaltigkeitsberichterstattung?
Transparenz für Transformation: Was sich für das Nachhaltigkeitsreporting ändert
Von der reaktiven Nachhaltigkeitsberichterstattung zu einem aktiven Nachhaltigkeitsmanagementsystem
Zwischen Datendschungel und Storytelling – Effektive Nachhaltigkeitsberichterstattung am Beispiel der Commerz Real AG
Saskia Erben
Nachhaltigkeitsberichterstattung im Umbruch – ein Bericht aus der Praxis
Termine
Wählen Sie zwischen einer physischen Teilnahme und einer Online-Live-Teilnahme!
MI, 07.09. bis FR, 09.09.2022
in Wien
Der genaue, gehobene Veranstaltungsort innerhalb von Wien wird noch bekanntgegeben!
MI, 23.11. bis FR, 25.11.2022
in Wien
Der genaue, gehobene Veranstaltungsort innerhalb von Wien wird noch bekanntgegeben!
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Agenda
Nachhaltigkeitsberichterstattung
1. Kongresstag
Ab 08:30
Empfang, Registrierung, Begrüßungskaffee und Jour-Plunder
09:00 - 10:30
Nachhaltigkeit verändert die Unternehmenswelt. Was bedeutet diese Entwicklung für das Finanz- und Rechnungswesen?
Ausgehend vom EU Green Deal hat die nachhaltige Transformation der europäischen Wirtschaft Fahrt aufgenommen. Ob Lieferkettentransparenz oder die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit bei der Finanzierung – kaum ein Bereich ist von dieser Entwicklung nicht betroffen. Doch wer steuert die Transformation im Unternehmen? Wie entwickeln sich Rechnungslegung und Reporting? Was erwarten Investoren in Punkto Nachhaltigkeit und welche Verantwortung tragen Vorstände und Aufsichtsräte?
Die Finanzfunktion rückt bei dieser Entwicklung zunehmen in den Mittelpunkt, denn hier laufen die Anforderungen z.B. aus der Taxonomie oder der neuen nicht finanziellen Rechnungslegungsstandards zusammen. Welche Herausforderungen mit dieser Entwicklung verbunden sind, wie Nachhaltigkeit am besten integriert werden kann und welche Anforderungen darüber hinaus zu beachten sind, ist Gegenstand des Vortrags.


Vormittagspause mit Getränken und kulinarischen Erfrischungen
11:00 - 11:40
Co-Construction: Standards der Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß EFRAG, GRI und ISSB
Im Zuge der nationalen Umsetzung der Non-Financial Reporting Directive gewährte sowohl der deutsche als auch der österreichische Gesetzgeber berichtspflichtigen Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen eine bedeutende Freiheit hinsichtlich der Anwendung von Berichtsstandards. Demnach können gemäß CSR-RUG und NaDiVeG Berichterstatter frei darüber entscheiden, ob ein nationales, unionsweites, internationales oder kein Rahmenwerk der (konsolidierten) nichtfinanziellen Berichterstattung zugrunde gelegt werden soll. Folgend dem Vorschlag zur Corporate Sustainability Reporting Directive soll diese Freiheit – ganz im Sinne einer unionsweiten Standardisierung – nun mittels der verpflichtenden Anwendung der durch die EFRAG zu erarbeitenden European Sustainability Reporting Standards eingeschränkt werden. Ziel des europäischen Gesetzgebers ist es somit, unter anderem dem Wunsch nach einer Verbesserung der sektorübergreifenden Vergleichbarkeit von nichtfinanzieller bzw. nachhaltigkeitsorientierter Information Rechnung zu tragen.
Mit diesem Vortrag soll zuerst ein Überblick bezüglich der derzeitigen Anwendungspraxis von Berichtsstandards im österreichischen und deutschen Kontext geboten und im Anschluss auf die potenzielle Dominanz einiger weniger Rahmenwerke eingegangen werden. Dem folgend wird der Prozess der so genannten „Co-Construction“ zwischen EFRAG, GRI und dem neu gegründeten International Sustainability Standards Board, also dem Zusammenspiel zwischen dem Dreigespann an Standardsetzern, näher beleuchtet. Dies soll im Umkehrschluss Praktikern einen Überblick betreffend den zu erwartenden Entwicklungsschritten und kritischen Anwendungsfragen bieten.



11:40 - 12:20
Berichterstattung nach der Taxonomie-VO: Rückblick und Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2022 müssen Unternehmen, die unter die NFI-Richtline fallen (2014/95/EU) fallen, erstmals ihre nichtfinanziellen Berichterstattungen nach den Vorgaben der Taxonomie-VO um die Angaben zu Taxonomie-KPIs erweitern. Dies schafft eine neue Transparenz in Sachen standardisierter Messung und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen – stellt aber hohe Anforderungen an die Implementierung entsprechender Datenerfassungs- und Steuerungssysteme in diesen Unternehmen. Ein nach wie vor unvollständiger und in Entwicklung inbegriffener Normenrahmen auf EU-Ebene sowie technische Bewertungskriterien, die vielfach keine exakten Grenz- oder Schwellenwerte definieren, tragen zur geschilderten Komplexität bei.
Der Vortrag gibt eingangs einen Überblick über die Ergebnisse und Erfahrungen der ersten Berichtssaison zur Taxonomie-VO (2021). Im Anschluss werden aktuelle Entwicklungen in der europäischen Normengebung vorgestellt und auch in der Unternehmenspraxis diskutiert. Hieran knüpft ein Ausblick auf die neuen Anforderungen für die bevorstehende Berichtssaison (2022), insbesondere in Anbetracht der erstmals verpflichtenden Vollanwendung der Taxonomie-VO (Alignement). Letztlich werden Empfehlungen zusammengefasst, die Unternehmen in der rechtskonformen Umsetzung der Anforderungen aus der Taxonomie-VO Unterstützung bieten sollen.


12:20 - 12:50
Von der reaktiven Nachhaltigkeitsberichterstattung zu einem aktiven Nachhaltigkeitsmanagementsystem
ESG-Reporting und Management ist in aller Munde. Viele Unternehmen veröffentlichen bereits freiwillig Nachhaltigkeitsberichte, welche sich mit der Ankündigung der EU bezüglich der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) für das Berichtsjahr 2023 verändern werden. Ab dem 01.01.2024 werden sich die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung deutlich verschärfen, was eine Nutzung professioneller IT-Lösungen für die Berichterstattung nahelegt. An Beispielen realer Umsetzungsprojekte wird aufgezeigt, wie eine solche Lösung aussehen kann, welche Hürden es zu überwinden gilt und welche Vorteile sich daraus ergeben. Das Ziel ist es, Unternehmen zu ermöglichen, die reaktive Nachhaltigkeitsberichterstattung hinzu einem aktiven Nachhaltigkeitsmanagementsystem zu entwickeln.


Mittagspause
14:05 - 14:45
EU Taxonomie und CSRD - Impulse für nachhaltiges Wachstum?
Bis vor wenigen Jahren war die nichtfinanzielle Berichterstattung von Unternehmen freiwillig. Mit der Umsetzung der CSR RUG in 2017 ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung für kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und Banken sowie Versicherungen verpflichtend geworden. Für die betroffenen Unternehmen führt die EU Taxonomie Verordnung bereits ab 2022 zu einer Ausweitung der Berichtsplichten.
Aber auch Unternehmen, die bislang nicht zum verpflichtenden Kreis zählen, sind als Teil der Lieferkette oder Wertschöpfungskette betroffen. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der Berichterstattung nach der Taxonomie-Verordnung werden auch Unternehmen mit bspw. einer geringeren Mitarbeitergröße mit den neuen Reporting-Anforderungen konfrontiert. Doch wie können diese Unternehmen die notwendige Nachhaltigkeitstransformation erfolgreich umsetzen? Welche Voraussetzungen sind hierfür notwendig? Und sind die neuen Berichtsplichten tatsächlich Impulse für nachhaltige Transformationsfinanzierungen oder doch nur Grünfärberei? Der Beitrag gibt einen Überblick und eine Empfehlung zur Gestaltung von Standards der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen der CSRD und EU Taxonomie-VO aus der Unternehmenspraxis und lädt zu einer ganzheitlichen und vielfältigen Debatte ein.

Wieland-Gruppe
14:45 - 15:25
Von der nichtfinanziellen Berichterstattung zur Europäischen Nachhaltigkeitsberichterstattung – die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Mit der Verabschiedung der endgültigen Fassung der CSRD werden die Transparenzpflichten in puncto Nachhaltigkeit, mit denen sich europäische Unternehmen konfrontiert sehen, auf ein neues Anspruchsniveau gehoben. Die massive Erweiterung des Umfangs der Berichtspflichten ist nur eine der Herausforderungen, die damit einhergehen wird: Die im Generellen knapp bemessene Zeitleiste für die Erstanwendung sowie die große Zahl an Unternehmen, für die sich erstmalige eine Berichtspflicht ergeben wird, setzen die zukünftigen Anwender unter Druck, rasch die notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen – die über die bloße Berichterstattung hinaus Fragen der zugrunde liegenden Prozesse, Systeme und Governance-Mechanismen betreffen.
Der Beitrag umreißt die Entwicklung der nichtfinanziellen Berichtspflichten in der EU und gibt anschließend einen Überblick über die für die Unternehmenspraxis relevanten Inhalte der CSRD. Im Anschluss werden die wichtigsten Handlungsbedarfe und Implementierungszugänge diskutiert.


Nachmittagspause mit Getränken und kulinarischen Erfrischungen
15:55 - 16:35
Konnektivität – auf dem Weg zum Integrated Reporting
Nachdem die Finanzberichterstattung in den letzten Jahrzehnten standardisiert und professionalisiert wurde, ist derzeit auf dem Gebiet der nicht-finanziellen bzw. Nachhaltigkeitsberichterstattung ein ähnlicher Prozess im Gange. Der nächste zu erwartende Schritt wäre dann die Zusammenführung dieser beiden Arten der Unternehmensberichterstattung zu einem gemeinsamen, integrierten Bericht. Diesbezüglich wurde vom International Integrated Reporting Council (IIRC) Anfang 2021 eine überarbeitete Fassung seines prinzipienbasierten Rahmenwerks veröffentlicht.
Eingegangen werden soll im Rahmen des Vortrags aber v. a. auf erste Schritte der Konnektivität, wie sie sich wohl in der bis Mitte 2022 zu verlautbarenden Endfassung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU etwa in Form der inside-out- und outside-in-Perspektive wiederfinden werden. Aber auch die vom EFRAG zu entwickelnden, europäischen Nachhaltigkeitsstandards, die in einer ersten Tranche bis Oktober 2022 vorliegen sollen, sollen das Thema der Konnektivität der Unternehmensinformationen groß schreiben, worauf ein Ausblick gegeben werden soll.
Auch die Taxonomie-VO der EU forciert in Art. 8 zu den Berichtspflichten mit den in Abs. 2 definierten Nachhaltigkeitskennzahlen für Nicht-Finanzunternehmen die Integration von finanzieller und Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Im zweiten Teil des Vortrags werden dann Ergebnisse einer Forschungsstudie präsentiert, welche die Treiber und Hindernisse für eine integrierte Berichterstattung sowie die daraus erwachsenden Vor- und Nachteile analysiert.


16:35 - 17:15
Der Nachhaltigkeitsbericht als Spiegel der Integration – Erster GRI-Report des neuen Gemeinschaftsunternehmens ams OSRAM
Mit diesem ersten Nachhaltigkeitsbericht der ams OSRAM AG stellen wir als noch junges Gemeinschaftsunternehmen unsere Nachhaltigkeitsstrategie und -leistungen vor. Nach der Übernahme von OSRAM durch ams war das erste Jahr geprägt von der Integration und dem Aufbau gemeinsamer Managementkonzepte und von der Konsolidierung bzw. Harmonisierung von Daten. Gleichzeitig ging es im Rahmen der aktuellen freiwilligen Berichterstattung auch darum, steigende Anforderungen an die Berichterstattung im Rahmen künftiger Regulierungen wie der EU-Taxonomie oder der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vorzubereiten. Zielvorgabe war außerdem durch die Veröffentlichung eine Verbesserung bei ESG-Ratings zu erreichen.


2. Kongresstag
Ab 08:30
Eintreffen, Kaffee, Tee und Jour-Plunder
09:00 - 09:40
Ausgewählte Praxisfragen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung
Im gegenständlichen Vortrag gibt der Vortragende aus der Praxis heraus einen Einblick in besonders spannende und heikle Fragen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung und diskutiert unterschiedliche Lösungsansätze.


09:40 - 10:10
Ausweitung der CSR-Berichtspflicht – Ein Erfahrungsbericht aus der Unternehmenspraxis und interne Auswirkungen
Die bisher geltende Non-Financial Reporting Directive (NFRD) erfährt ein grundlegendes Update und wird nach dem aktuellen Zeitplan ab dem 01.01.2024 für das Geschäftsjahr 2023 durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ersetzt. Der Richtlinien-Vorschlag der Europäischen Kommission zielt auf eine Ausweitung der berichtspflichtigen Unternehmen ab, womit die Zahl der zur Berichterstattung verpflichteten Unternehmen europaweit von etwa 11.600 auf geschätzte 49.000 Unternehmen ansteigen wird. Neben weiteren Kriterien sind nun auch Unternehmen unabhängig von einer Kapitalmarktorientierung berichtspflichtig. Dies bedeutet für die Eppendorf SE, dass auch sie ab 2024 unter die Richtlinie fallen wird.
Der Vortrag berichtet aus der Praxis der Eppendorf SE, ein weltweit tätiges Unternehmen mit 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Hauptsitz in Hamburg. Es wird ein Einblick auf die Umsetzung der neuen Verpflichtung und die damit einhergehenden Herausforderungen gegeben. Ergänzend werden interne Auswirkungen der Berichtspflicht aufgezeigt.


Vormittagspause mit Getränken und kulinarischen Erfrischungen
10:40 - 12:40
Die neuen EFRAG-Standards – Überblick und ausgewählte Praxisfragen
Im Zuge der nationalen Umsetzung der Non-Financial Reporting Directive gewährte sowohl der deutsche als auch der österreichische Gesetzgeber berichtspflichtigen Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen eine bedeutende Freiheit hinsichtlich der Anwendung von Berichtsstandards. Demnach können gemäß CSR-RUG und NaDiVeG Berichterstatter frei darüber entscheiden, ob ein nationales, unionsweites, internationales oder kein Rahmenwerk der (konsolidierten) nichtfinanziellen Berichterstattung zugrunde gelegt werden soll. Folgend dem Vorschlag zur Corporate Sustainability Reporting Directive soll diese Freiheit – ganz im Sinne einer unionsweiten Standardisierung – nun mittels der verpflichtenden Anwendung der durch die EFRAG zu erarbeitenden European Sustainability Reporting Standards eingeschränkt werden. Ziel des europäischen Gesetzgebers ist es somit, unter anderem, dem Wunsch nach einer Verbesserung der sektorübergreifenden Vergleichbarkeit von nichtfinanzieller bzw. nachhaltigkeitsorientierter Information Rechnung zu tragen.
Mit diesem Vortrag soll ein Überblick über die ausgewählten, künftigen European Sustainability Reporting Standards geboten werden.



Mittagspause
13:55 - 14:35
Klimaberichterstattung - relevante Standards, Herausforderungen und Ausblick
Das Ziel steht fest: Bis 2050 soll Europa klimaneutral sein – einzelne Länder und Unternehmen bereits früher. Daher ist es nicht verwunderlich, dass aktuelle Entwicklungen und Regulierungen, wie etwa die Taxonomie-VO, ihren Fokus speziell auf die Themen Klimaschutz und Klimawandelanpassung richten. Initiativen wie TCFD (Task Force on Climate Related Financial Disclosures) oder das Setzen von Klimazielen werden immer bedeutender und teilweise auch schon verpflichtend. So etwa in Großbritannien: ab April 2022 müssen mehr als 1.300 der größten Unternehmen und Finanzinstitute des Landes klimabezogene Finanzinformationen, im Einklang mit den Empfehlungen der TCFD, offenlegen.
Der Klimawandel erweitert immer mehr die unternehmerischen Risiken und bringt steigendes Interesse von Stakeholdern mit sich. Szenarioanalysen bieten sich dabei gut an, Klimarisiken umfassend, systematisch und professionell zu steuern. Dies beinhaltet auch eine monetäre Bewertung der Auswirkungen auf das Geschäftsmodell. Zwar gibt es diesbezüglich bereits Best-Practice Beispiele, eine allgemeine und großflächige Anwendung steckt jedoch noch in den Kinderschuhen.
Der Vortag umreißt im ersten Teil aktuelle Entwicklungen und Zeitpläne in der Klimaberichterstattung, verknüpft mit anerkannten Initiativen und neuen Standards. Im zweiten Teil geht der Beitrag der Fragen nach, welche Anforderungen und Herausforderungen bei der Herleitung der erforderlichen Informationen bestehen. Dabei wird auch auf Best-Practice Beispiele eingegangen.


14:35 - 15:15
Entwicklung der Nachhaltigkeit für ein börsenkotiertes Unternehmen
Die Global Reporting Initiative, internationale ESG-Ratings und Erwartungen des Kapitalmarkts bilden pragmatische und wirksame Grundlagen, um in börsenkotierten Unternehmen die Nachhaltigkeit zielgerichtet zu fördern. In seinem Referat zeigt Marcus Händel, wie Nachhaltigkeit auf der Unternehmensgeschichte aufbaut («rooted in company culture»), sie in das Geschäft integriert wird («business as usual»), dynamische Elemente erhält («bottom up engagement») und erfolgreich kommuniziert wird («storytelling is not enough»).


Nachmittagspause mit Getränken und kulinarischen Erfrischungen
15:45 - 16:25
Nachhaltigkeitsrelevante Bezugspunkte im externen Rechnungswesen
Die nicht finanzielle Berichterstattung gewinnt für Unternehmen und ihre Stakeholder (Investoren, Konsumenten, Arbeitnehmer etc.) zunehmend an Bedeutung. Damit einhergehend werden künftig mehr Unternehmen mit in quantitativer und qualitativer Hinsicht erweiterten nachhaltigkeitsbezogenen Publizitätserfordernissen konfrontiert, die neben organisatorischen Anforderungen eine Abstimmungsnotwendigkeit zur finanziellen Berichterstattung nach sich ziehen. Nachhaltigkeitsbezogene Themenstellungen tangieren zahlreiche Positionen in der Bilanz und Ergebnisrechnung, wobei der einschlägige Regelungsbestand auf nationaler wie auch internationaler Ebene eine adäquate Informationsvermittlung nur begrenzt unterstützt.
Der Vortrag soll ausgewählte bilanzielle Bezugspunkte einer nachhaltigen Unternehmensführung in rechtsvergleichender Betrachtung (UGB, HGB und IAS/IFRS) analysieren und vorhandene publizitätsbezogene Schwachstellen in der finanziellen Berichterstattung aufzeigen. Dabei soll der Schwerpunkt auf Umweltaspekte gelegt werden, die inhaltlich die Nachhaltigkeitsberichte dominieren und damit das integrierte Reporting vor hohe Herausforderungen stellen.


Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
16:25 - 17:05
Herausforderungen bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung in einem Industrieunternehmen
Auf Basis der bisher geltenden Non-Financial Reporting Directive (NFRD) legt die Heidelberger Druckmaschinen AG als börsennotierter multinationaler Konzern bereits Nachhaltigkeitsaspekte in ihrer Nichtfinanziellen Erklärung offen. Vom Unternehmen werden jedoch ab 2022 gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung bestimmte Angaben zu den ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten zusätzlich offenzulegen sein. Ferner wird es voraussichtlich ab 2024 auf Basis der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zu einer weiteren Erweiterung der inhaltlichen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichtserstattung von Heidelberg kommen. Die hinreichende Konkretisierung dieser Neuregelungen steht jedoch aktuell noch aus.
Der Vortrag beleuchtet die vielfältigen Herausforderungen, die sich aus der Neuregelung der Nachhaltigkeitsberichterstattung für die Heidelberger Druckmaschinen AG als kapitalmarktorientiertes Unternehmen ergeben. So werden – neben den internen Auswirkungen der neuen Berichtspflichten – insbesondere die theoretischen und praktischen Implikationen der komplexen und häufig auslegungsbedürftigen Regelungen für die Umsetzung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Heidelberg aufgezeigt.


3. Kongresstag
Ab 08:30
Eintreffen, Kaffee, Tee und Jour-Plunder
09:00 - 09:40
EFRAG-Nachhaltigkeitsstandards der EU: Chancen und Herausforderung für KMU
Der Druck auf KMU über ihren sozialen und ökologischen Fußabdruck zu berichten steigt zunehmend. Es geht nicht nur darum, wie Umwelt, Soziales und Regulatorisches in eine verantwortungsvolle Unternehmensführung integriert werden, sondern auch verstärkt darum, wie Unternehmen dies kommunizieren. Zusätzlich zu den bisherigen Vorgaben für eine grüne Transformation der Wirtschaft sollen für die Offenlegung von Informationen über das Nachhaltigkeitsverhalten eigene EU-Nachhaltigkeitsberichtsstandards zur Verfügung stehen. Welche Chancen und Risiken ergeben sich daraus speziell für KMU?


09:40 - 10:20
Green Asset Ratio – Auftakt zu neuen KPIs in der Nachhaltigkeitsberichterstattung?
Was bedeutet Nachhaltigkeit für die Steuerung von Banken und Versicherungen? Mit der sogenannten „Green Asset Ratio“ wird nun erstmals regulatorisch ein Leistungsindikator (KPI) vorgegeben, um die Nachhaltigkeit eines Finanzdienstleisters zu messen. Es ist aber erst der Auftakt eines ganz neuen Spektrums von KPIs, durch die eine integrierte Betrachtung der finanziellen und nicht finanziellen Performance möglich werden wird. In diesem Vortrag wird die Green Asset Ratio erklärt und ein Ausblick auf eine künftige integrierte Unternehmensberichterstattung gegeben.


Vormittagspause mit Getränken und kulinarischen Erfrischungen
10:50 - 11:50
Transparenz für Transformation: Was sich für das Nachhaltigkeitsreporting ändert
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU fordert von allen Unternehmen ab 250 Beschäftigten ein umfassendes Nachhaltigkeitsreporting. Es muss im Lagebericht veröffentlicht und vom Wirtschaftsprüfer geprüft werden. Hintergrund: Investoren und Kreditgeber sollen Kapital in Nachhaltigkeitsvorhaben lenken. Dafür brauchen sie eine belastbare Auskunft über die Nachhaltigkeit in Unternehmen. Diese müssen sich nun mit vielen Ansätzen und Standards herumschlagen: von ESG und TCFD über EFRAG bis ISSB und IIRC sowie EU-Taxonomie. Der Vortrag bringt Licht in den Dschungel und hilft anhand von Beispielen, sich seinen Weg zu bahnen. Und er hilft, die Anforderungen der verschiedenen Stakeholder einzuordnen sowie abgeleitet aus der Berichterstattung zusätzliche Kommunikationsformate zu definieren. Denn Nachwuchs und Gesellschaft interessieren sich nicht für Standards, sondern für gelebte Nachhaltigkeit.


11:50 - 12:20
Von der reaktiven Nachhaltigkeitsberichterstattung zu einem aktiven Nachhaltigkeitsmanagementsystem
ESG-Reporting und Management ist in aller Munde. Viele Unternehmen veröffentlichen bereits freiwillig Nachhaltigkeitsberichte, welche sich mit der Ankündigung der EU bezüglich der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) für das Berichtsjahr 2023 verändern werden. Ab dem 01.01.2024 werden sich die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung deutlich verschärfen, was eine Nutzung professioneller IT-Lösungen für die Berichterstattung nahelegt. An Beispielen realer Umsetzungsprojekte wird aufgezeigt, wie eine solche Lösung aussehen kann, welche Hürden es zu überwinden gilt und welche Vorteile sich daraus ergeben. Das Ziel ist es, Unternehmen zu ermöglichen, die reaktive Nachhaltigkeitsberichterstattung hinzu einem aktiven Nachhaltigkeitsmanagementsystem zu entwickeln.


Mittagspause
13:35 - 15:00
Zwischen Datendschungel und Storytelling – Effektive Nachhaltigkeitsberichterstattung am Beispiel der Commerz Real AG
Seit dem Geschäftsjahr 2017 ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung für große, kapitalmarktorientierte Unternehmen in Deutschland verpflichtend. Der regulatorische Druck steigt weiter und die neusten Entwicklungen (z.B. durch CSRD, TCFD, EFRAG oder EU-Taxonomie) führen zu einer zunehmenden Komplexität für Unternehmen und einer immer größer werdenden Notwendigkeit von Nachhaltigkeitsberichterstattung. Trotzdem sollte sie nicht als Selbstzweck verstanden werden, sondern als Ergebnis eines funktionierenden Nachhaltigkeitsmanagements. Wie müsste ein Prozessmanagement aussehen, das dieses Ziel erfüllt?
Der Vortrag schlägt hierfür eine Brücke aus Wissenschaft und Praxis. Vorgestellt wird das „CSR-Performance-Cycle“-Framework.
Das Framework besteht aus neun spezifischen Schritten, die einen praktischen Anwendungsleitfaden für Unternehmen darstellen. Der Fokus liegt dabei auf den Zusammenhängen zwischen Managementprozessen und Berichterstattungsinhalten. Am Beispiel der Commerz Real AG, dem Vermögensverwalter für Sachwertinvestments des Commerzbank-Konzerns, werden die einzelnen Schritte erklärt und praktische Erfahrungen zu aktuellen Herausforderungen geteilt.




Nachmittagspause mit Getränken und kulinarischen Erfrischungen
15:20 - 16:00
Nachhaltigkeitsberichterstattung im Umbruch – ein Bericht aus der Praxis
Für den Flughafenbetreiber Fraport ist Nachhaltigkeitsberichterstattung ein schon lange Jahre bekanntes Thema. Ihren Ursprung findet sie bereits im ersten Ausbau des Frankfurter Flughafens und den damit einhergehenden Belastungen für die benachbarten Gemeinden und die Region. Nach dem Börsengang des Unternehmens kamen weitere Formate der Nachhaltigkeitsberichterstattung hinzu, die über den regionalen Fokus hinausgingen. Ziel war es, ein breites Spektrum an Adressaten über deutsch- und englischsprachige Formate zu erreichen. Heute fokussiert sich das Unternehmen in den Berichtsformaten und hat deren Anzahl bewusst reduziert.
Im Vortrag werden diese Entwicklungen dargestellt, aber auch die zunehmende Verzahnung von Nachhaltigkeits- und Finanzberichterstattung sowie deren Auswirkungen auf die Organisation und notwendigen Kompetenzen der Mitarbeiter. Weiters soll auf die ersten praktischen Erfahrungen der Taxonomie eingegangen werden und die Herausforderungen, die sich daraus für das Unternehmen ergeben.

